Letzten Sommer war es soweit: Nino & Yanni sagten: Duplo raus – Kletterwand rein.
Nach einigen Netz-Recherchen, Herumgrübeleien und Diskussionen konnte der Bau unserer Kletterwand beginnen.
Grundsätzliches
Die Burschen waren sich gleich einig, daß die Wand in der Neigung verstellbar sein sollte und auch halbwegs groß sein muss. Wir entschlossen uns, sie in 2 Teilbereichen zu bauen um flexibler zu sein und um das Gewicht auf mehrere Befestigungspunkte zu verteilen.
Kosten
Alles zusammen ist die Kletterwand ohne Griffe und ohne Matten auf rund € 200.- gekommen. Bei den Klettergriffen hatten wir Glück und bekamen viele gebrauchte Griffe aus den Kletterhallen der Umgebung – fragt da einfach nach..
Die Preisliste ist für den Bau von 2 Platten – genau wie wir es haben:
Artikel | ungefährer Preis in Euro |
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4x Schaltafel 50x250cm (3-Schicht-Schaltafel) – wegen Zimmerhöhe auf 220cm verkürzt | 80.- |
8m Kantholz, 8x5cm (sägerau ist billiger) | 10.- |
Leisten 3x5cm (sägerau, für die Seiten und umgelegt für Oben) | 10.- |
Einschlagmuttern Verzinkt M 10 x 13 mm (gibt’s als Großpackung mit 250 Stück im Netz) | 20.- |
Spax (für die Befestigung der Platten auf den Kanthölzern) | 20.- |
4x Schrauben, 4x Muttern 8xBeilagscheiben (10mm für die Boulderplatten) | 15.- |
8x 10mm Bohrlaschen (4x Wand, 4x Boulderplatten) | 20.- |
Dübel und passende 10mm Schrauben (für die Wandmontage) | 25.- |
Gesamtkosten Wand ohne Klettergriffe | 200.- |
Klettergriffe ( Fragt in eurer Kletterhalle – oft gibt’s gebrauchte Griffe. Wir haben € 1-2.-/Griff bezahlt.) | 70.- |
2 Edelrid Bouldermatten (super, da längs oder quer verwendbar) oder andere Bodenmatten | je nach Modell |
Der Bau
Jetzt aber zu den einzelnen Schritten für einen Wandteil mit einer Größe von 1m Breite und 2.20m Höhe. Wir haben zwei solche Platten gebaut – somit hat unsere Boulderwand eine Breite von 2m und eine Höhe von 2.20m.
1. Platten und Latten vorbereiten
Als erstes entfernten wir die gelbe Beschichtung der Schaltafeln, da wir die gelben Platten so nicht im Kinderzimmer wollten. Ist aber ganz schön viel Arbeit und wenn die gelbe Farbe nicht stört, dann einfach lassen.
Anschließend bohrten wir die Löcher mit dem 12mm Bohrkopf in einem Raster von 15cm. Also immer 15cm zwischen jedem Loch und von Reihe zu Reihe immer um 7,5cm versetzt.
Als kleinen Plus-Punkt fräste ich noch einige Schwierigkeitsgrade und Symbole in die Platten – einfach als kleine Trittoptionen. Und es schaut lustiger aus.
Die Vierkanthölzer mussten auch noch in die richtige Länge geschnitten werden. Von den 8x5cm Kanthölzer werden 4x 1m gebraucht – das sind die Querverstrebungen. Von den kleineren Leisten (3x5cm) werden 6 x 45m und 2x 58cm gebraucht . Schaut euch dazu einfach den Bauplan an.
In Salzburg haben wir zum Glück die OK Werkstatt – eine offene Kreativwerkstätte und dort konnten wir die ganzen Schleif- und Sägearbeiten durchführen.
2. Einschlagmuttern & Streichen
Tja, danach war Hammerzeit. Über 100 Muttern mussten eingehämmert werden. Glücklicherweise waren Nino und Yanni da voll dabei und halfen gut mit.
Anschließend malten wir die Platten noch weiß an – was ich allerdings nicht mehr tun würde. Teilweise „kleben“ die Griffe an der Wandfarbe und sie sind schwer zu lösen. Holz pur wäre besser gewesen.
3. Rahmen bauen
Nachdem die 2 Platten fertig waren, bauten wir den Rahmen zusammen. Dazu legten wir die Vierkanthölzer am Boden auf und die Platten darüber. Wir begannen mit der untersten Querleiste – dann die seitlichen Stützer – wieder eine Querleiste usw. bis wir schließlich die obere – dünnere – Querleiste montierten. Dabei schraubten wir die Platten im Abstand von ca 10cm an den Kanthölzern fest – ein Akkuschrauber und motivierte Kinder sind da super.
Somit war die Boulderplatte fertig – jetzt musste noch die Befestigung gebaut werden.
4. Rahmenbefestigung
Auf den zwei oberen Ecken der Boulderplatte bohrten wir ein 10mm Loch. Auf der Rückseite ist die Bohrlasche mit einer Beilagscheibe und der Schraube fixiert, welche vorne mit einer Beilagscheibe und Mutter gesichert ist. Das sieht man gut auf den zwei Bildern:
3. Wandmontage
Nach viel Hin- und Herüberlegen beschlossen wir, die Boulderwand oben mit Express-Sets zu fixieren (eine Kette mit Schäkel war auch eine Idee, aber mit den Express-Sets geht’s schneller zum Umstellen). Dadurch ist eine einfach Verstellbarkeit der Boulderwand gegeben. Unten lehnt die Boulderwand einfach an der Wand und ist nicht fixiert – der Druck geht ja auch immer zur Wand hin.
Wir bohrten einfach zwei Löcher in die Wand und befestigten die Bohrlaschen. Achtet dabei auf gute Dübel und auf die richtige Position!
Resume
Die Boulderwand rockt! Nino und Yanni schrauben sich oft selbst Boulder und haben einfach einen Megaspaß damit. Schaut euch einfach das Video an:
Bonus
Wie ihr im Video gesehen habt, haben wir noch 2 Fingerboards und eine Klimmzugstange (und mehr ist schon in Planung …). Das rechteckige Fingerboard ist auch ein Eigenbau. Einfach ein Massivholzstück, welches ich mit der Oberfräse bearbeitete und dann mit 6 Schrauben an der Wand montierte.